
Vor drei Jahren, am 30. August 2022, starb der ehemalige sowjetische Staatschef und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow.
Der weltweit geschätzte Politiker gilt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Mitten in diesem Kalten Krieg gelang es Gorbatschow, Verträge zur atomaren Abrüstung und Rüstungskontrolle zu schließen. In der Sowjetunion leitete er mit Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) einen noch nie dagewesenen Reformprozess ein. Ohne ihn wäre es 1989 nicht zur Wiedervereinigung Deutschlands gekommen.
Anlässlich seines dritten Todestages verneigen wir uns vor Michail Gorbatschow, der gezeigt hat, dass Frieden möglich ist – nicht durch massive Aufrüstung und der Schaffung immer neuer Feindbilder, sondern durch Diplomatie, Annäherung, Verständnis und Vertrauen.
Sie können den Dokumentarfilm »Gorbatschow und Gödelitz – Frieden« kommendes Wochenende (am 30. und 31. August) online zum Gedenken an Michail Gorbatschow sehen.
Zum Filminhalt: Die Dokumentation porträtiert die Familie Schmidt-Gödelitz, die nach der Wiedervereinigung ihr Gut zurückgekauft und daraus eine Begegnungsstätte aufgebaut hat und begleitet einen Gorbatschow-Abend, den die Journalistin Bettina Schaefer, Herausgeberin des preisgekrönten Buches: »Michaeil Gorbatschow – wie er unser Leben veränderte«, zusammen mit der Journalistin und Bestsellerautorin Gabriele Krone-Schmalz auf Gut Gödelitz gestaltete.
Die Kinopremiere dieser Dokumentation findet am 13. November 2025 um 19 Uhr in Köln im Museum Ludwig statt. Reservierung unter dem Stichwort »Gorbatschow und Gödelitz« an die Redaktion. Wir leiten Ihre Reservierungswünsche an die Veranstalter weiter. Mail an: redaktion@overton-magazin.de
Den Film sehen Sie ab Mitternacht das ganze Wochenende über dort:
Es gibt auch eine andere Sicht:
Gorbatschow hat mit seinem Handeln und seiner Vertrauensseligkeit das Ende des geopolitischen Widerstreiters des US-Imperialismus eingeleitet.
Das sollte auch erwähnt werden in einem Nachruf!
Aus Ostblocksicht war naheliegend, dass es zu einer großen Aussöhnung kommt, nachdem der ärgerliche Systemstreit weg war. Niemand musste sich mehr bedroht fühlen, niemand zwangsweise aufrüsten, man zog seine Truppen zurück und vertraute auf die Versprechungen der Gegenseite. Ja, das war naiv, aber so hätte es gut funktionieren können.
Die krankhaft paranoide Weltmachtgier der Amis kam erst im Nachhinein so richtig zur Geltung, bei denen ist nichts von Perestroika angekommen. Immerhin gibt es jetzt wieder geopolitische Widerstreiter, genau genommen so viele, wie nie zuvor…
Der eine nennt es „die krankhaft paranoide Weltmachtgier der Amis“, der andere nennt es Imperialismus!
Und den sollte man erkennen können! Seit der Gruendung der USA ist all sein Tun und Handeln darauf ausgerichtet, die Länder der Erde zu beherrschen und deren Rohstoffe auszubeuten. Ich spare mir hier Einzelheiten aufzuzählen, doch Leute wie der eh. Fuehrer der SU sollte mit seinen Getreuen eine vernuenftige Analyse zustande gebracht haben.
Was ich damals nicht verstanden habe: warum hat man nicht mal nach China geschaut? Dort hatte man schon 10 Jahre Erfahrung mit der „Modernisierung“ der Wirtschaft. Aber der Westen erschien offenbar um soviel attraktiver. Nachdem ich seine Gespräche mit Z.Mlynar gelesen hatte, war ich fassungslos angesichts dieser Naivität.
Warum reden alle nur von den Amis? In Osteuropa ist Deutschland nach 1990 zur unangefochtene ökonomischen Nr. 1 aufgestiegen. Die in Osteuropa vielfach entstandene Kleinstaaterei hat die dortigen Wirtschaften zusätzlich marginalisiert.
Der Bürgerkrieg in Jugoslawien hätte ohne das deutsche Zündeln nicht sein müssen. Ich war entsetzt, dass nach der Abdankung Genschers mit Kinkel ein Geheimdienstchef dessen unmittelbarer Nachfolger als Außenminister wird. Kapital agiert nunmal aggressiv, da ist für Frieden und Interessenausgleich kein Platz, unabhängig von der Nationalität dahinter.
Es war nicht nur die Weltmachtgier der Amis. Auch die Westeuropäer, voran die Westdeutschen, haben ihren rassistischen Hass gegenüber Russland nie abgelegt. Ich möchte nur den den unsäglichen Artikel in der „SZ“ vom Januar 2019 beispielhaft erwähnen. In Russland wurde der Durcbruch durch die Blockade Leningrads 1944 begangen. Die fast 900tägige Belagerung der Stadt durch finnische, deutsche und spanische Truppen kostete über 1,1Mio. Zivilisten das Leben. In der Alpenprawda Anlass , einen von Hass, Rassismus und purer Bösartigkeit triefenden Artikel zu verfassen.
Ich denke, dass viel des Hasses des westlichen Bürgertums dem Umstand geschuldet ist, dass das Großmachtstreben des Westens nicht zu ähnlich stabiler Größe führte wie in Russland. Zwar musste sich Russland über Jahrhunderte auch immer wieder mit Mongolen, Türken, Polen, Schweden, Finnen und anderen Europäern um Land streiten, aber die Erweiterungen ab dem 14. Jahrhundert nach Norden, Osten, nach Iwan III+IV sowie Katharina der Großen sind nun bis heute Teil Russland.
Westeuropäer wie England, Frankreich, Portugal und Spanien haben ihre Zugewinne durch Unabhängigkeitsbewegungen verloren.
Darum auch die seltsam anmutende Forderung bei den besonders ideologisch auftretenden Russlandhassern nach Dekolonisierung, die nicht von den „Kolonien“ ausgehen soll, sondern die von außen Russland durch Schwächung aufgenötigt werden soll.
Das ist der pure nationale Neid von Ergeizlingen, der da dahinter steht.
Die Leute nutzen sehr gerne den verletzten rechten Stolz der Regionen, die über die Jahrhunderte immer wieder mal zu diesem Land gehörten und dann wieder zu einem anderen und die wie die Ukraine und die Balten eher kurze oder gar keine nationale Selbstverwaltungsgeschichte haben.
Diese Rechten treten immer wieder so auf, als wollten sie nachträglich die Rote Armee besiegen, wie die Nazis in der Ukraine, die seit dem Kriegseintritt Russlands durch polnische, deutsche, US-amerikanische und ander-nationale militaristische Antikommunisten verstärkt wurden.
Oder sind unheilbar in ihrem nationalen Historienstolz gekränkt, wie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas.
Anno 1989 war mir sofort klar daß der Ami sich als Sieger fühlt und erst recht nach der Weltmacht greift. Ich jedenfalls fühle mich dabei bestätigt.
Ein afrikanischer Staats-Chef hat sinnge -mäß Gorbatschov als den dümmsten Politiker des Jahrhunderts bezeichnet. Zu naiv für seinen Job. Was ja die Geschichte bestätigt.
Alles eine Frage der Sichtweise… lächel 😉
Gott sei Dank war Gorbatschow ein Mensch, der menschlich dachte und kein Kommunist, sonst würde uns das unfreie, dysfunktionale ideologische System des Ostblocks immer noch einsperren (zumindest Ostgeborene wie mich). Apropro „dümmster Politiker“: wenn ich die Dummheit einer Merkel oder eines Biden etc. gegen die Dummheit eines beliebigen kommunistischen Führers abwägen söllte, wüsste ich auch nicht so richtig wer da das Rennen macht, groß kann der Unterschied jedenfalls nicht sein.
Dann sind wir mal froh, in einem freien, funktionalen System zu leben, in dem man sich bewegen kann, soweit das Geld reicht. Wenn nicht gerade eine grosse Pestlenz angesagt ist. Oder ein Krieg.
„……in dem man sich bewegen kann, soweit das Geld reicht“…. aber nicht alles lesen und hören darf.
Ich glaube ihnen nicht das sie im Osten geboren wurden. Sie scheinen mir eher ein „Herjezochener“ nörgelnder Wessi zu sein ….
Durch Gorbatschow wurde die größte Geopolitische Katastrophe des 20.Jahrhunderts ausgelöst! Zwischen Elbe und Pazifik aber vor allem in der UdSSR, wurden Mafiastrukturen etabliert enorme Werte verschoben letztlich auch der Krieg gegen die Ukraine geht auf Gorbatschows-Konto (warum? Stellen wir uns vor die Ministerpräsidenten von Bayern, Bawü und Hessen setzen sich in einer Alpenhütte zusammen und beschließen die Auflösung der BRD und kommen damit durch – was würde man wohl von einem Bundeskanzler Merz und dem versammelten Apparat der BRD wohl denken?)
Ja, #Scheinregen, „Gott sei Dank war Gorbatschow ein Mensch, der menschlich dachte und kein Kommunist (…).
Kurz mal rausgekotzt, den Antikommunismus! Bravo! Nur vergessen, dass der werte Herr Gorbatschow bis zu seinem Ende Mitglied der kommunistischen Partei war!
Und bei Wiki. kann man lesen:
„2020 bekannte er sich in einem Filmporträt des Regisseurs Witali Manski noch einmal zum Kommunismus und sagte: „Ich sehe Lenin als unseren Gott an.“[38].
Anfangs war ich Sympathisant Gorbatschows. Angesichts der Ereignisse der letzten fast 40 Jahre muss ich dem afrikanischen Staatschef Recht geben. Die erbitterte Feindschaft des „Westens“ gegen Russland beruht ja nicht nur auf den Gegensatz zwischen Kapitalismus und Kommunismus/ Sozialismus. Der Hass auf alles Russische geht viel tiefer. Wahrscheinlich bis zur Zeit der Kirchenspaltung 1054. Das damals katholische Schweden führte im 12./ 13.Jh. drei Kreuzzüge gegen russische Fürstentümer. Mit dem Segen des Vatikans. Von erzkatholischen Polen gar nicht zu sprechen.
Dort hat die Universität Krakau ein „juristisches Gutachten“ erstellt, das es den Polen erlaubt, Russen einfach zu töten, ohne gegen das fünfte Gebot zu verstoßen. Begründet wurde das mit der Behauptung, die orthodoxen Christen seien keine Menschen sondern Hexer und Teufel, die Menschengestalt angenommen haben. Und deshalb getötet werden müssen.
Gorbatschow war sich dessen nicht bewusst, das der antirussische Hass und Rassismus tief im genetischen Code der westlichen Gesellschaften eingebrannt ist…
Huh, steile These.
Es ist eher der religiöse Überbau, der hier durch die Religionen seit Jahrtausenden dem Volk aufoktroyiert wird, der vielen von uns immer noch über die Konditionierung durch die Medien und der herrschenden Klasse in vorauseilendem Gehorsam ausführt.
„Der Hass auf alles Russische geht viel tiefer. Wahrscheinlich bis zur Zeit der Kirchenspaltung 1054. “
Der Meinung ist auch Guy Mettan, der in seinem Standardwerk „Creating Russophobia“ (Untertitel: „From the Great Religious Schism to Anti-Putin Hysteria“) der Frage nachgegangen ist.
Wenn man historisch gräbt, sei erwähnt, dass Polen die letzte politische Macht war, die Moskau militärisch einnehmen und besetzen konnte (um 1500). Der Aufstieg Moskaus im Osten und das Erstarken Preußens im Westen war dann das Ende der polnisch- litauischen Grossmachtambitionen mit den mehrmaligen Teilungen Polens. Die damit einhergehende Deklassierung der polnischen, politischen Eliten durchzieht die polnische Politik bis heute.
Nur, haben die Polen nichts mehr zu melden.. 😉
Die hatten es eben auch übertreiben mit ihren Hochadel.
Mein Vater wußte über die Geschichte Polens so einiges, aber leider bekomme ich das, was er mir vermittelt hat, leider so nicht mehr zusammen.
Lasst uns mal raten: Idi Amin, Bokassa, oder Mobutu Sese seku, der Hahn der alle Hennen bestieg ?
Abrüstung schön und gut, aber etwas weniger wäre bei Glasnost und Perestroika mehr gewesen. Die Wiedervereinigung hätte genau so wenig sein müssen wie die Auflösung der SU und des Warschauer Paktes. Und Großdeutschland tut nicht gut.
Vergossene Milch. Aber die Lobhudelei nervt, auch wenn sie gut gemeint ist.
Gorbi war ein guter Mann und seine Ehefrau in Etwa die beste aller Zeiten und trotzdem wurde die von unseren Politheinis von vorne bis hinten beschissen und betrogen. Dass Putin auch deshalb einigermaßen sauer reagiert, ist einigermaßen nachvollziehbar. Dass er deshalb auch halb Europa in Schutt und Asche legt, bedarf vielleicht noch der Gewöhnung aber aus der neutralen Sicht der USA gestaltet sich das Problem derzeit so, dass die EU erst mal alle Grundgesetze schleifen soll, damit Potus überhaupt noch irgendwelche Waffen liefert, von völlig überzogenen Preisen dafür einmal abgesehen.
Von den Kapitalinteressen der herrschenden Klasse.
Die Politheinis, wie du seie nennst. spielen nur eine eher untergeordnete Rolle.
Denn, die sind austauschbar.
Raissa Gorbatschowa – ich hoffe, dass ich das richtig geschrieben habe, war eine in meinen Augen eine aufrechte Frau – ganz im Gegensatz zu all den Bezahlnutten- und potentiellen Totschlägern, die die politische Medienlandschaft derzeit bereichern. Es gibt kaum noch menschliches Leben, insbesondere weibliches, auf diesem Planeten, dass ich derart bewundere. Subjektiv kann sich das natürlich völlig anders darstellen aber eine dieser miesen Luxusnutten, mit denen sich unsere neureichen Potentaten umgeben, war sie nie und nimmer. Schade, dass sie schon so lange tot ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Raissa_Maximowna_Gorbatschowa
Was Gorbatschow selbst betrifft: Er verfolgte gute Absichten und wurde dafür gnadenlos über den Tisch gezogen.
Mit ihren Einschätzungen von Frau und Herrn Gorbaschow stimme
ich ihnen zu. Sie waren viel zu gut für diese Welt. Wir haben es ihnen zu
verdanken, dass min. 14 Millionen Menschen sich wieder frei in der Welt
bewegen konnten und das ein AtomKrieg erst einmal in „weite“ Ferne
gerückt war. Ob es ihnen klar war im Westen von Lügnern und Betrügern
umgeben zu sein weiß man nicht. Ihnen ihre Blauäugigkeit heute vorzu-
werfen halte ich für ungerecht.
kann man so zusammenfassen, ob es so gerecht wird werden Historiker in 100 bis 1000 Jahren feststellen,(falls es bis dahin noch Menschen gibt.., die noch intellektuelle Fähigkeiten haben)
Ansonsten: erinnnere ich an den Spruch von Gorbatschow(2009, Raissa war schon lange tot): „Die deutsche Presse ist die niederträchstigste der Welt.“
Aber das ist ja total westdeutsch: Lieber Niederträchtig als Hochschwanger…
👍👍👍
In der russischen Regierungspropaganda wird Herr Gorbatschow manchmal als unvernünftiger Mensch dargestellt, der nichts versteht, und manchmal als Verräter, der „unser schönes Land“ zerstören will.
Herr Gorbatschow hat der Ukraine „Unabhängigkeit“ gebracht. Und was haben die Ukrainer daraus gemacht ? Die Frage ist nicht, was ein russischer Politiker über Gorbatschow denkt. Sondern wie primitiver Hass auf alles Russische die Ukraine zerstört. Alles was es in der Ukraine gibt, ist Russland zu verdanken. Ohne Russland würden ukrainische Bauern weiterhin die Füße ihrer polnischen Magnaten küssen und deren Kutschen ziehen.
Mit Russland hatte sich die Ukraine von einem verarmten und geplünderten Land zu einem modernen Industriestaat entwickelt. Aber aus puren Hass, gespeist aus Minderwertigkeitsgefühlen der Nachkommen der Knechte polnischer Magnaten, haben sie die Ukraine zerstört. Und jetzt wird sie „entsowjetisiert“. Und die Ukrainer wollen wieder Knechte ihrer ausländischen Herren sein….
In Ihrem Kommentar erkenne ich ein tiefes Vertrauen in die Überlegenheit der russischen Kultur und in den wohltuenden Einfluss der Kolonialisten auf das ukrainische Volk.
„Die Wahrheit besteht darin, dass man die Krim nicht von Russland losreißen darf. Wir sind eine starke Nation, und wir haben was zu sagen. Wäre ich jetzt Präsident, würde ich so handeln wie Putin“ (Gorbatschow, Besuch in Berlin, 11.2014)
Vergessen Sie den 10-jährigen Afghanistan-Krieg 1979-1989 nicht, den Gorbatschow im März 1985 von Breschnew/Andropovv/Tschernenko „übernommen“ und 4 weitere Jahre bis zum Kollaps der SU fortgeführt hat.
Er war eben das, was alle russischen Amtsinhaber immer sind: russ. Nationalist und Imperialist
„In Ihrem Kommentar erkenne ich ein tiefes Vertrauen in die Überlegenheit der russischen Kultur und in den wohltuenden Einfluss der Kolonialisten auf das ukrainische Volk.“
Die derzeitigen Kolonialisten der Ukraine haben das Land und seine Menschen in ein Blutbad mit hunderttausenden Toten getrieben. Ja, demgegenüber würde ich die russische Kultur als ABSOLUT überlegen bezeichnen. Oder gings den Ukrainern in der Sowjetunion etwa schlechter? Nein, die blieben am Leben und hatten noch beide Arme und Beine !
Und komm mir nicht mit Agriffskrieg, die Ukrainer wollten das so. Siehe Donbass. Man wollte ja nicht mehr mit russischen Menschen friedlich zusammenleben…..
Ihre Aussage, dass „die Ukrainer einen Angriffskrieg wollten“, ist nicht wahr, steht aber im Einklang mit der russischen Regierungspropaganda.
Die russische Regierungspropaganda besagt, dass die Ukraine Pläne hatte, Russland Ende Februar oder Anfang März 2022 anzugreifen.
Ihr hochverehrter „Führer“ Bandera hat Besuch in der Hölle bekommen. Der Faschist und Massenmörder Parubij ist in Lemberg liquidiert worden. Der Verantwortliche für die Maidan- Morde und die Massaker von Odessa( 2.Mai 2024 ) und Mariupol ( 9.Mai 2014) wusste wohl zuviel. Da die Gefahr besteht, das er plaudert und seine Auftraggeber verrät, hat man ihn liquidiert…Soviel zur „ukrainischen Kultur“. Auch der Verräter Mazepa ist an den Silberlingen, die er für den Verrat an Zar Peter vom schwedischen König bekam, erstickt!
Der Großteil der heutigen Ukraine war „leeres Feld“ , als Zarin Katharina die Krimtataren von dort vertrieb. Unter ihrer Herrschaft wurden viele Städte gegründet und Menschen angesiedelt( Deutsche, Serben, Griechen, Russen…). Vieles, was es heute in der Ukraine gibt, wurde zu Zeiten der UdSSR errichtet. Und die Ukraine hat mehr aus dem Unionshaushalt erhalten, als sie eingezahlt hatte. Russland und Weißrussland waren die Netto- Zahler zuzeiten der UdSSR. Soviel zur „Kolonie“ Ukraine. Die Fakten zeigen ihre Propaganda- Lügen auf. Und ja, ich kenne keine „Ukrainische Kultur“, nur aus Lügen zusammengebastelte Propaganda.
Der Mann ist von seiner Überlegenheit überzeugt, und dieses Vertrauen basiert auf Unwissenheit.
Beim letzten Mal, als die Menschen u. Ihre Meinung gebeten wurden, hat meines Wissens eine Mehrheit in der Ukraine 1991 für den Erhalt der Sowjetunion plädiert. Erst die von Jelzin erzwungene Auflösung der Sowjetunion führte zur eigenen ukrainischen Staatlichkeit.
In der Ukraine gab es die starke Absicht, die UdSSR zu verlassen. Im Dezember 1991 fand das gesamtukrainische Referendum statt. Die Wähler stimmten für die Unabhängigkeit. Ihre Angaben zum „letzten Mal“ sind falsch.
Am 19. März 1991 stimmte 71% der Menschen in der Ukraine für den Verbleib in der Sowjetunion. Dennoch erfolgte die ukrainische Unabhängigkeitserklärung am 24.08. 1991 ohne weiteres Referendum.
Das Referendum im Dezember 1991 bestätigte die Unabhängigkeitserklärung. Es war das „weitere Referendum“, das Sie als nicht existent bezeichnen.
Die russische „Regierungspropaganda“ vermeidet es, über Gorbatschow zu sprechen, weil die russische herrschende Klasse ihm gegenüber ambivalente Gefühle hegt. Einerseits verdankt die gegenwärtige herrschende Klasse Russlands letzten Endes Gorbatschow ihren Reichtum, andererseits hat Gorbatschow den russ. Staat an den Rand des Zusammenbruchs geführt und sein geopolitisches Gewicht gewaltig vermindert („Tankstelle mit Atomraketen“).
Aus letzterem Grunde genießt Gorbatschow im Westen ja ein so hohes Ansehen, gewissermaßen als „unser Mann im Kreml“.
Die russischen Wähler konnten ihre Ansicht über Gorbatschows Politik bei den russ. Präsidentschaftswahlen 1996 äußern. Er nahm entgegen der Warnung seiner Frau teil und belegte im ersten Wahlgang den 7. Platz, kam auf 0,51% der Stimmen. Anderthalb Jahrzehnte später schob er dieses vernichtende Ergebnis im Interview mit dem ihm ergebenen SPIEGEL auf Wahlfälschungen – die tatsächlich stattfanden, nur eben nicht gegen ihn, sondern gegen Sjuganow gerichtet waren – und behauptete, er habe eigentlich 25% erhalten. So als hätte es keine Umfragen vor der Wahl gegeben.
Was soll man dazu sagen? Vielleicht das hier:
Михаил Елизаров – „Горбачёв“
https://www.youtube.com/watch?v=f5GbB9OaAlc
(Elisarow ist übrigens bis heute ukrainischer Staatsbürger, wurde Iwano-Frankowsk geboren und hat die ersten 30 Jahre seines Lebens in der Ukraine verbracht.)
Den Sozialismus modernisieren (Glasnost und Perestroika) ist die eine Sache (und dafür hätte Michail Gorbatschow alles Lob verdient), den gesamten Ostblock den westlichen Kapital-Geiern zu Fraß vorwerfen, ist eine ganz andere Nummer und ganz bestimmt nicht lobenswert. Wenn „Gorbi“ im Politunterricht nicht soviel geschlafen hätte, hätte er seinem Land und Europa viel Leid erspart. Was haben alle Klassiker von Marx über Lenin bis zu den Eurokommunisten sinngemäß immer wieder gepredigt? „Das Kapital hat nur ein Ziel: seine Selbstvermehrung durch Wachstum. Dafür setzt es auf 3 Aspekte: billige Arbeitskräfte, billige Rohstoffe, neue Absatzmärkte. Diese erhält das Kapital durch Kriege und Unterwerfung. Und wenn Rendite winkt, gibt es kein Verbrechen, daß es nicht bereit wäre zu begehen.“ Offensichtlich hat er diese einfache Zusammenfassung des Kapitalismus (womit sich übrigens auch die Verbissenheit im Ukraine
-Krieg erklären läßt) nicht begriffen. Statt dessen hat er lieber dem ersten Schauspieler im Amte -Reagan – den Ostblock übergeben und sich in einem zweiten Schritt auch noch ohne Gegenwehr von Jelzin und seinen Kanaillen entmachten lassen. So viel Zerstörung des eigenen Staates durch Blauäugigkeit als Staatspräsident ist fast noch schlimmer als die Zerstörung, die manche aktuelle Politiker durch Korruptheit und transatlantische Hörigkeit anrichten.
Wobei ich jetzt wirklich eine Lanze für Gorbi brechen muß: Er war tatsächlich nicht korrupt oder erpressbar, sondern er hat wirklich aus unglaublicher Dummheit an das Gute in westlichen Politikern geglaubt. Dafür wurde er auch von seinen westlichen „Freunden“ zutiefst verachtet und über den Tisch gezogen…Ein Narr!
Gorbatschow war ein Naivling und Dummkopf erster Güte. Durch seine Taten ist er letztlich Schuld am Niedergang der UdSSR und an Millionen, die seinetwegen in Depression und Alkoholsucht versunken sind. Auch die aktuelle Situation ist letztlich seinen Entscheidungen zu verdanken. Natürlich war Jelzin noch schlimmer, aber der ist hier nicht das Thema.
Wäre so jemand in den USA aufgetaucht, hätte er ganz schnell einen Unfall durch den CIA gehabt – insofern muss man leider dem KGB ankreiden, dass er hier nicht rechtzeitig gehandelt hat.
Sehen Sie sich heute doch einmal Russland an! Trotz aller Sanktionen ist es
nun ein aufblühendes Land. Nicht Gorbaschow hat den zwischenzeitlichen Absturz
verursacht, nein es war der von den Amis gedrückte Jelzin.
Mit der richtigen Führung wäre die UdSSR heute ebenfalls ein aufblühendes Land, allerdings mit Millionen Menschen, die heute noch leben würden und ohne ein Deutschland, dass sich immer offener als 4. Reich ansieht.
Und ja, Jelzin war zwar ein Problem, aber ohne Gorbatschow hätte niemand hier überhaupt seinen Namen gewusst.
Gorbatschow war ein guter, aber naiver Mensch.
Seine Friedenspolitik ist vom Westen ausgenutzt worden und hat dadurch zum Zerfall der Sowjetunion geführt.
Er hat die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglicht, das nun als Dank dafür ewige Feindschaft mit Russland propagiert.
Dass kein deutscher Regierungsvertreter zu Gorbatschows Beerdigung flog, ist eine Schande für unser Land und zeigt den Charakter unserer politischen „Eliten“:
Sie haben keinerlei Achtung vor den Lebenden, da sie ukrainische Soldaten in Millionen-Umfang in den Tod und die körperliche Verstümmelung treiben. Ebenso haben sie keinerlei Achtung vor den Toten, selbst wenn sie diesen alles zu verdanken haben.
Russland zahlt für die Wiedervereinigung Deutschlands, das nun wieder seine hässliche antirussische Fratze erhebt, einen hohen Preis.
👍👍👍
Coroner:++++++++++++++++++++++++++++++++!!!
Es spielt keine Rolle ob Gorbatschow korrupt, naiv oder beides war. Er hat den Kapitalisten ihren größten Sieg geschenkt. Ab da konnten sie ihren Raubzug erneut ohne Widerstand globalisieren und die Vortäuschung eines sozialen Miteinander wurde hinfällig.
Es hat dies auch aufgezeigt, woran undemokratische elitäre Regime kranken. Er und seine Komplizen konnten ihr Zerstörungswerk nur vollbringen, da es entsprechende Positionen ohne Kontrolle durch den eigentlichen Souverän gab. Also alles keine neuen Erkenntnisse. Aber scheinbar von einem andren Planeten betrachtet man den Duktus bürgerlicher Medien.
Daß verräterische Personalien bei den latent faschistischen Bürgerlichen und offenen Braunstreichern stets einen Stein im Brett haben dürfte nicht weiter verwundern. Die Geschichte ist voll von diesem Geschmeiß.
“ Es spielt keine Rolle ob Gorbatschow korrupt, naiv oder beides war. Er hat den Kapitalisten ihren größten Sieg geschenkt. Ab da konnten sie ihren Raubzug erneut ohne Widerstand globalisieren und die Vortäuschung eines sozialen Miteinander wurde hinfällig.“
+++
Allen, die in dieser Angelegenheit das Wort ergreifen, sei empfohlen VOLLSTÄNDIG die Rede Gorbatschows vor dem ZK vom 27. Januar 1987 zu lesen. Der Text hat mich seinerzeit wirklich erschreckt. Das folgende Ende unter Jelzin wurde absehbar.
Weitestgehende Zustimmung. Zum letzten Absatz: „Den Verrat liebt man, den Verräter nicht.“ Das ist eine Gewissheit, d.h. das mit dem Stein im Brett ist allenfalls die propagandistische Darstellung.
“ Er hat den Kapitalisten den größten Sieg geschenkt“. Si Senor, Sie denken dabei vermutlich an die ausschließlich russischen Oligarchen, ehemalige KGB – Leute, Komsomolzen und Armeeangehörige. Diese Figuren haben den Russen erst mal gezeigt wie Raubtierkapitalismus geht. Das Geschmeiß stammt allerdings nicht von den “ latent faschistischen Bürgerlichen“ ab, sondern, s. o., von der Nomenklatura der Kommunisten. Skrupellos, rücksichtslos, ausbeuterisch, verlogen, mörderisch. Der Apfel direkt neben dem Stamm.
Nee, netter Versuch, die meine ich nicht allein. Ich meine die alle zusammen, also Wallstreet, London, Frankfurt, etc. und ihre Verbünde in weiteren internationalen Organisationen. Nebenebei bemerkt, sich zu Täuschungszwecken ein falsches Etikett anheften ist so neu auch nicht.
Was haben wir denn bei dir, also hier, recht dürftigenAntikommunismus. Neben zuvor dem „woken“ Ablenkthema, Zionismus und Militarismus:
Dr. Klöbner
14.02.2025 13:04 Uhr
Kulturelle Veranstaltung ? Omas gegen rechts, mit Neubauer gegen den Weltuntergang, oder doch zur Schwulen- und Lesbenparade nach Köln ? Die Auswahl ist unerschöpflich im Land der bunten Viel- und Einfalt , das Einfachdeutsch könnte auch bei einem Treffen mit Baerbock vertieft werden.
https://overton-magazin.de/top-story/nur-wenige-wissen-wie-toedlich-und-zerstoererisch-kraftfahrzeuge-sind-und-wie-viele-opfer-sie-fordern-koennen/#comment-208856
Dr. Klöbner
09.08.2025 12:47 Uhr
Die Einahmen aus dem Gasfeld würden an die Palästinenser gehen ? Wohl eher an die Hamas, die ja schon bisher den Geldsegen der EU, einschl. der Lebensmittellieferungen abgegiffen hat. Hätte man die Zigtausend Tonnen Beton, die man in den Tunnelbau gesteckt hat, für den Bau eines Hafens verwendet, stünde man heute besser da. Aber so ist das nun mal mit Mafiaorganisationen. Kalabrien und Sizilien lassen grüßen.
https://overton-magazin.de/top-story/israel-wiederkehr-des-verdraengten-2/#comment-272537
Dr. Klöbner
14.01.2025 11:43 Uhr
Stell dir vor, es ist Krieg und niemand geht hin – dann kommt der Krieg zu dir !
https://overton-magazin.de/dialog/im-gespraech/marcus-kloeckner-und-irgendwann-schicken-sie-unsere-kinder-an-die-front/#comment-198251
Kannst jetzt wieder einnicken:
Dr. Klöbner
02.05.2025 16:32 Uhr
Bei der Lektüre Ihres Romans bin ich eingenickt, eine Stellungnahme kann ich somit leider nicht abgeben. Vielleicht klappt`s ja beim nächsten mal…
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/unsere-postdemokratie/#comment-233967
Zunächst einmal herzlichen Dank für die mittägliche Fleißarbeit zur erneuten Vorlage meiner Posts.
“ Nee, netter Versuch, die meine ich nicht allein“. Ooch, haste die Oligarchen vielleicht ganz “ vergessen ?
Kann ich verstehen, mittlerweile sind die Oligarchen a la Chodorkowski von Putin ja ausgetauscht, bzw. gekillt worden. Auf die neue korrupte Truppe ist jetzt jedenfalls Verlass. Ob dabei wohl auch latent- bürgerliche Faschisten sind , wie peinlich wäre das denn !
Weitghend unbekannt ist die Rolle des Unglücks von Tschernobyl am Niedergang der Sowjetunion. Gorbatchow sagte, er hätte in den Jahren 1986 un 87 jeweils 30 Prozent des BIP aufwenden müssen, um die Schäden zu beseitigen. Danach kaum weniger. Wenn 30 Prozent des BIP weg sind, dann ist Schluss mit Supermacht. Diejenigen, die ihn nun kritisieren, sollten sich fragen, ob er denn anders konnte.
Die Deutschen jedenfalls waren absolut begeistert von Gorbi. Sie wollten Frieden und Freundschaft mit den Russen. Das wäre zu haben gewesen, mit Gorbatchow, mit Jelzin und auch mit Putin. Eine Flut von Lügen hat das verhindert. Lügen des Westens.
Wie machen sie diesen Spagat?
Das frage ich mich immer wieder???
Dazu hätte es auf der westlichen Seite Olof Palme und Willy Brandt gebraucht. Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme der sich mit Gorbatschow treffen wollte wurde jedoch im Auftrag der NATO ermordet (siehe Patrick Baab Wer ermordete Olof Palme, William Colby, Uwe Barschel) und Willy Brandt war schon sehr alt und hatte keine politische Macht mehr. Die neue Politiker -Generation rund um Kohl, Reagan u.a. verfolgte andere Interessen. Gorbatschow hatte also Westseite keine echten Partner sondern nur Speichellecker die ihn bestärkten Hochverrat zu begehen …
Ehrlich gesagt, will ich Kohl und Reagan hier sogar ausnehmen. Die antirussische Lügenkampagne begann mit dem Mord an Litwinenko. Daswar erst 2002.
Als es für das westliche Kapital nicht mehr so lief wie gewünscht. Als Putin begann der Freiheit des Kapitals in Russland Grenzen zu setzen.
Nee, die Russlandoktrin der Amerikaner gibt es schon über 100 Jahre.
Brandt? Noch so ein Falschspieler, kollaborierte auch mit Faschisten in aller Welt. Sabotage der Nelkenrevolution in Portugal. Notstandsgesetze und Berufsverbote. Eine gewonnene Erkenntnis aus rund anderthalb Jahrhunderten dürfte die Janusköpfigkeit der sog. Sozialdemokraten sein.
Unter deren Ägide durften die deutschen Faschisten erstmals Blut lecken.
30% des BIP? Gibt es dafür irgendwelche Belege? Zweifellos war der gesamtvolkswirtschaftliche Schaden immens, aber der ist nicht identisch mit den tatsächlichen Aufwendungen.
Gorbatschow war ein Gefolgsmann von Andropow und setzte dessen Politik, die Sowjetunion in die westliche Welt einzugliedern fort. Dass der Westen Andropow und ihn hinterging merkte man nicht. Auch die in die USA geschickten Komsomolsekretäre erhielten eine andere Ausbildung als man andachte. Das Ziel des Westen war und ist die Dekolonisierung Russlands. Davon und wie das ablaufen soll erzählten US- Diplomaten bereits 1991 in München. Was dann auch in den Jahren danach und heute in den abtrünnigen Sowjetrepubliken realisiert wurde oder noch ansteht.
Gorbatschow hat es Ende der 80er Jahre durch seine voluntaristischen, dysfunktionalen Wirtschafts“reformen“ geschafft, innerhalb von 1 bis 2 Jahren die sowjetischen Wirtschaft vollends zu zerrütten. Damit bereitete er den Boden für den Aufstieg des Alkoholikers Jelzins und dem Raub des sowjetische Staatseigentums durch dessen „Reformer“clique vor.
Eine Seite, die in dem (westlichen) Medien gerne verschwiegen wird.
Der Untergang des Sozialismus, bevor er sich reformieren konnte, war wahrscheinlich die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Die Reformer in der DDR sind nicht gestartet, um den Kapitalismus in ihrem Land wiederzubeleben.
Wie sehr im neoliberalen Umfeld heute eine nicht von Profit getriebene Politik fehlt, ist kaum noch zu übersehen. Klima, Infrastruktur, Energie, Gesundheitswesen, Bildung, vorlaufende Friedenspolitik, Abrüstung….
Das Problem ist nicht die schlechte Seite des bisherigen Sozialismus, sondern der inherente Systemfehler des Kapitalismus (Grundwiderspruch…siehe Wiki). So gesehen, ist eine nichtprofitgetriebene Gesellschaft, ob man sie Sozialismus oder anders nennt, paradoxerweise wieder oder immer noch die einzige Alternative, die unsere sich verschärfenden nationalen und globalen Probleme lösen kann.
„So gesehen, ist eine nichtprofitgetriebene Gesellschaft, ob man sie Sozialismus oder anders nennt, paradoxerweise wieder oder immer noch die einzige Alternative, die unsere sich verschärfenden nationalen und globalen Probleme lösen kann.“.
In der Sache ist einiges hier zu finden: https://www.praxisphilosophie.de/ .
Ich beschäftige mich aktuell damit , weil mich momentan nichts mehr nervt als als die stetige Reprise der Auseinandersetzungen innerhalb der kommunistischen Parteien der 20er und dreißiger Jahre.
44 blaue Bände sind es sicher alle wert gelesen zu werden. Die kapitalistische Welt dürfte sich aber seit Marxens Engels, Lenins, Trotzkis oder Stalins… Tod geringfügig verändert haben.
Hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen z. B. unter der Ägide des World Economic Forum, der Neoloberalen Thinktanks oder der Sachorganisationen der UN [FAO, WHO, ECOSOC …] passiert …. NICHTS. In D kümmern sich Antikapitalisten bestenfalls AM RANDE um die inneren Entwicklungen des niedergehenden kapitalistischen Zeitalters auf die zu achten wichtig wäre.
Zukunftsfragen in Sachen Produktion und Reproduktion, die politisch gelöst werden müssen, darf man nicht allein den Gewerkschaften überlassen. In Sachen Rohstoffnutzung, Energieformen, Produktionstechniken, Volkswirtschaftliche Rechnungslegung … fehlen leider sehr oft nicht bloß Antworten. Es wird nicht einmal gefragt. Wenn, dann im Osten der Republik. Dessen Antworten werden aber so gut wie nicht zur Kenntnis genommen.
Warum hat die Sowjetunion damals nicht den wirtschaftlichen Weg Chinas beschritten?
Chinas Aufstieg mit einem politisch eingehegten Kapitalismus ist vor dem Hintergrund des Zerfalls der UDSSR besonders erstaunlich.
Ich war nach dem Ende der Sowjetunion erstmals 1996 wieder in Russland. Was mich damals entsetzte waren die vielen Bettler an den Metro-Stationen und vor den Kirchen. Zwar erschien mir die Sowjetunion in den 1980ern auch vergleichsweise ärmlich, aber ich hatte schon den Eindruck, dass sich die Lebenssituation für breite Bevölkerungsschichten deutlich verschlechtert hatte.
Da ich 1996 so eine Art informeller Reiseleiter war, hatte ich viel Kontakt zu Einheimischen. Es gab ein paar бизнесмены (Biesnjesmjenei) die die neue Ära gut fanden, aber der Großteil stand Gorbatschow ablehnend gegenüber.
Ich bin nicht sicher ob Gorbatschow tatsächlich diese aktive Rolle spielte. Zwang er den Westen zur „atomaren Abrüstung“ oder war er gezwungen? War „Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung)“ ein von ihm bewusst initierter Prozeß oder war es nur seine Definition für die Schlussphase des sowjetischen Gesellschaftsmodell?
Sein Verdienst war zweifellos, dass er die sowjetische Agonie nicht durch Panzer hinauszögerte. Seine Schwäche war seine Gutgläubigkeit und sein Unvermögen (oder Unwille), mit der deutschen Vereinigung den zweiten Weltkrieg zu beenden. Damit blieben, wie schon nach dem ersten Weltkrieg, wieder lose Enden, die London, Paris und später Brüssel, wieder im globalen Machtkampf aufnehmen konnten. Ohne Gorbatschow kein Ukrainekrieg? Wir werden es nie erfahren.
Ich denke, es war bei Gorbatschow von allem etwas: Veränderungszwang, guter Wille und Gutgläubigkeit. Das Letztere war ein Fehler, weil er die Verschlagenheit des Westens einfach nicht ausreichend eingepreist hatte. Gesundes Misstrauen gepaart mit kraftvoller und selbstbewusster Handlungsfähigkeit im richtigen Moment wären besser gewesen.
“ … kraftvoller und selbstbewusster Handlungsfähigkeit … “
Dafür war die wirtschaftliche Basis einfach nicht mehr vorhanden.
Auch war darin seine Gutgläubigkeit begründet. Er hoffte, dass der Westen nicht weiter geht und da fortsetzt, wo er im November 1920 auf der Krim aufhörte. Einem militärischen Angriff seitens der NATO hätte die UdSSR ohne Kernwaffen nicht lange standhalten können. Hier hatte der Westen „seine Chance verpasst“, die er mit der Osterweiterung zu kompensieren versucht. Ob der Westen diese „Chance“ nicht erkannt hat oder selbst ökonomisch erschöpft war, werden wir wohl auch nie erfahren. Aber der 2+4-Vertrag hat dafür wieder „lose Enden“ geschaffen.
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Die sowjetischen Streitkräfte hatten selbst im Jahre 1990 noch 4 Millionen Mann unter Waffen.
Zudem wird doch zurecht darauf hingewiesen, dass die SU einen überproportional großen Teil des Nationaleinkommens in die Rüstung steckte und dass ökonomische Probleme auch darauf zurückzuführen waren.
(Der historische bzw. biografische Hintergrund dessen ist leicht zu verstehen. Die sowjetische Führung der Generationen Chruschtschow, Breschnew/Andropow hatte den verheerenden Krieg an der Front erlebt und wollte auf gar keinen Fall noch einmal ungenügend geschützt sein.)
Bei der wirtschaftlichen Lage hätten der UdSSR die 4 Mio nicht viel genutzt.
Oder warum ist der Ostblock zusammengebrochen? Wegen wirtschaftlicher Übermacht gewiss nicht. Aber als Abschreckung haben die 4 Mio offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt.
Wollen Sie behaupten, dass die 4 Millionen sowjetischen Soldaten im Jahre 1988 nichts mehr zu fressen und keine Munition mehr hatten?
Die westeuropäischen Staaten und die USA waren der SU _stets_ wirtschaftlich überlegen, beginnend im Jahre 1921 nach dem Bürgerkrieg bis zum Ende. Und dennoch ist die SU 70 Jahre lang nicht „zusammengebrochen“, auch nicht im Jahre 1942, als die deutschen Truppen an der Wolga standen, ca. 70 Millionen Sowjetbürger unter der deutschen Besatzung lebten und die nicht okkupierten Gebiete hungerten.
Mehr noch: Wenn die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung wirklich als Indikator für die Stabilität der SU/Russlands dienen soll, dann hätte das unabhängige Russland „zusammenbrechen“ müssen – und zwar nach dem Ende der SU. Denn erst ab 1992 wurden in den Betrieben monatelang keine Löhne mehr gezahlt, die Leute bauten massenhaft auf ihren Datschen Kartoffeln und sonstige Lebensmittel an, um über die Runden zu kommen und die Omas verkauften am Straßenrand ihre armselige Habe.
Erst 1998 brach das russische Bankensystem zusammen und der Teil der Bevölkerung, der noch was auf dem Sparbuch hatte, verlor es.
Die SU wurde eindeutig politisch liquidiert, am 6. Dezember 1991 von den Führern der 3 slawischen Teilrepubliken. Die haben einfach den Unionsvertrag gekündigt und fertig.
Nicht auf Wunsch der Bevölkerung, denn noch im März 1991 stimmten bei einem landesweiten Referendum 70% der Bevölkerung der 9 größeren Unionsrepubliken für den Erhalt der SU (die Führungen der 6 kleineren Unionsrepubliken verweigerten die Teilnahme am Referendum).
Jelzin, der ab Sommer 1990 an der Spitze der russ. Unionsrepublik stand, steuerte konsequent eine Auflösung der SU an und wurde dabei von anderen Regionaleliten unterstützt.
Was hat nun Gorbatschow damit zu tun? Der hat zumindest nichts dagegen unternommen und sich im entscheidenden Moment im August 1991 auf die Seite von Jelzin geschlagen.
Die ganze Zusammenbruchsmetapher zur Beschreibung des Geschehens ist vollkommen irrführend.
Ich will das nicht nur behaupten, ich kann es, hinsichtlich der Verpflegung, auch bezeugen. Während milit. Übungen (1989) haben wir in der Sowjetunion (sic!) überschüssige Lebensmittelkonserven diskret an Soldaten der Sowjetarmee verteilt. Keiner hat sich gesträubt, diese anzunehmen. Ähnliches wurde auch bei Kontakten mit der GSSD seit ca. 1985 praktiziert.
Nach dem Zusammenbruch der DDR nahmen die Sowjetarmisten den Kapitalismus selbst in die Hand und begannen einen lebhaften Handel mit diversen Waren, auch mit Waffen. Auch der spätere Abzug der GSSD wurde erkauft.
Ich sehe nicht, dass dies Ausdruck von wirtschaftlicher Stärke der Sowjetunion im Jahre 1990 war.
Nebenbei: ein Zusammenbruch ist ein Ereignis in einem recht kurzen Zeitraum. Ich habe nie davon geschrieben, dass „… die SU 70 Jahre lang zusammengebrochen …“ wäre.
Aber am Ende dieser 70 Jahre hat sie nun einmal ihre „Überlegenheit“ nicht bewiesen. Die Absicht war gewiss vorhanden, aber die Methoden waren nicht von Erfolg gekrönt.
Es gab überhaupt nur zwei Dinge die sich die Bolschewisten positiv anrechnen können. Das war einmal die Alphabetisierung (bis Ende der 20 Jahre war ein Grad von 97 % erreicht) und die Installation einer landesweiten Versorgung von Elektroenergie.
Das Frappierende an dieser Tatsache ist, dass genau da Westeuropa den entgegengesetzten Ansatz unternimmt.
1. Pardon, aber ich wiederum kann bezeugen, dass ein Verwandter von mir in den 1980-er Jahren in der sowjetischen Armee seine Wehrpflicht absolvierte, ohne dabei zu verhungern, obwohl er keinen Samaritern der NVA begegnete.
Dass die Ernährung der sowjetischen Soldaten eintönig und kohlehydratlastig war kann jeder schon aus den offiziellen Ernährungsnormen der Armee ersehen, die man für den betreffenden Zeitraum im Internet findet.
Grütze (vor allem Buchweizen), Kartoffeln, Makaroni, dazu ein wenig Fleisch (offiziell 150g) und Gemüse (also vor allem Kohl, Möhren und Rote Beete). Und viel Schwarzbrot plus etwas Butter.
Dass die Soldaten Ihre Wurst- oder Fischkonserven dankbar angenommen haben glaube ich Ihnen auf’s Wort, ohne deshalb Ihre Schlussfolgerungen teilen zu müssen.
2. Kennen Sie jemanden, der bei der sowjetischen Armee eine AK-74 oder eine PM gekauft hat? Haben Sie innerhalb der letzten 35 Jahre je über die Medien davon gehört, dass solche Waffen anschließend in Deutschland – im Zusammenhang mit Verbrechen – aufgetaucht sind? Wo also sollen diese Knarren geblieben sein, mit denen angeblich ein lebhafter Handel getrieben wurde?
3. Pardon, aber bis zu diesem Zeitpunkt hatte die BRD, also notabene der Nachfolgestaat des Dritten Reichs, keinen Pfennig an Reparationen an die SU geleistet. Und wie wir alle wissen verzichteten die SU und Polen nach dem 17. Juni 1953 auf weitere Reparationen aus der DDR, um die Stabilität des Staates nicht zu untergraben.
Jeder andere als Gorbatschow hätte vor diesem Hintergrund ein Vielfaches der 12 Mrd. D-Mark für den Abzug gefordert und zwar zurecht.
Der damalige Befehlshaber der GSSD Snetkow lehnte es sogar rundweg ab, den Befehl zum Abzug zu geben. Er erklärte Gerüchten zufolge: „Schukow hat die Armee nach Deutschland geführt und ich werde nicht derjenige sein, der sie abzieht.“ Er wurde im Dezember 1990 abgelöst.
Ich breche hier aber mit Ihrer Erlaubnis ab, denn wir reden gewaltig aneinander vorbei und meine grundsätzlichen Ausführungen stehen schon im vorhergehenden Beitrag.
Halten wir einfach fest, dass die SU im Jahre 1990 einen NATO-Angriff mit konventionellen Mitteln nicht hätte abwehren können, weil’s der Armee an Fleischkonserven fehlte.
Grüsse
Da sich die Führung der UdSSR auf Lenin und den Kommunismus bezog. Wo es heißt, Priorität hat die Produktion der Produktionsmittel und dann Produktion von Konsummiteln.
Dies wurde unter Chruschtschow umgekehrt und die Wirtschaft ging berg ab. Gorbatschow hat diese Vorgehensweise verstärkt (mehr der selben Medezin).
Deshalb Gorbatschow war nicht blauäugig und er wusste was er tat. Damit bekommt „unser Mann im Kreml“ eine andere Qualität.
Dazu aus einem Interview mit Gorbatschow:
„Als ich näher mit dem Westen vertraut wurde, habe ich mich endgültig dazu entschlossen. Mir wurde klar, dass ich dazu den gesamten Apparat der KPdSU und der UdSSR zerstören musste. Das Gleiche musste auch in all den anderen sozialistischen Staaten passieren.
Mein Ideal ist der Weg der Sozialdemokratie. Nur dieses System kann den Menschen nützlich sein. Dieses Bestreben musste ich in die Tat umsetzen.
In Jakowlew und Schewardnadse fand ich Freunde, die die gleichen Gedanken hatten. Ihnen muss für die Auflösung der Sowjetunion und für die Niederlage des Kommunismus gedankt werden.
Eine Welt ohne Kommunismus wird eine bessere Welt sein. Nach dem Jahr 2000 wird die Welt viel besser sein, weil sie sich entwickeln und weil sie aufblühen wird. Aber es gibt Länder, die versuchen werden, dagegen zu kämpfen. Dazu gehört China.“
Quelle Interview oder selber suchen http://www.revolutionarydemocracy.org/rdv6n1/gorbach.htm
“ Aber es gibt Länder, die versuchen werden, dagegen zu kämpfen. Dazu gehört China.““
Was für ein Ignorant! China wäre die (nicht nur seine) Rettung gewesen.
im Nachhinein ist man immer schlauer….ich denke heute wuerde Gorbatschow vieles anders machen, er muesste
nicht nur Nato/EUropa und Grossbritannien/USA im Blick haben, sondern auch die korrupte Gruppe um Jelzin, dessen Oligarchen schossen wie Pilze aus dem Boden und gemeinsam war man bereit, die Energieinfrastruktur zu grossen Teilen an den Westen/USA abzugeben. Einiges wurde realisiert, das Groebste hat Putin dann verhindert!
Dafuer ist Russland jetzt fuer immer unser Feind und wir muessen uns „kriegstuechtig“ machen.
Merke: Wer nicht freiwillig dem Westen (USA and friends) gibt, was er haben will, wird bestraft.
Das weiss Maduro und das wissen die Mullahs.
Die „Oligarchen“ hat doch letztlich schon Gorbatschow geschaffen. Nehmen wir Chodorkowski.
Im Jahre 1987 wurden, wie sich dann herausstellten sollte, entscheidende Weichen für den „Zusammenbruch“ der SU gestellt. Das ist zum einen das Gesetz über die „Kooperativen“ (also privatem Business) in Verbindung mit der Aufhebung des staatlichen Außenhandelsmonopols. Eine weitere Maßnahme war die Schaffung von sog. „Zentren der wiss.-technischen Schöpferkraft der Jugend“ per Ministerratsbeschluss vom März 1987. Diese Strukturen mit blumig-schwammigem Namen waren letztlich vom Komsomol (!) zu schaffende bzw. zu fördernde kommerzielle Strukturen.
An diesem Förderprogramm nahm auch eine Gruppe um den jungen Chemie-Ingenieur Chodorkowski teil. Sie fingen mit Import-Export an, d.h. verkauften irgendwelche sowjetischen Güter auf dem internationalen Markt (das Außenahndelsmonopol war ja aufgehoben), kauften dafür im Westen PCs usw.
Nach einer Weile (1988) und in Kooperation mit einer staatl. Regionalbank gründeten sie die Bank MENATEP, bis 1990 ohne staatliche Lizenz. Die Bank war natürlich kapitalarm und versuchte über Beziehungen staatliche Betriebe dazu zu bringen, bei ihnen Konten zu eröffnen oder Bankgeschäfte für sie zu erledigen. (Angeblich verwaltete MENATEP ab 1990 einen Teil des Hilfsfonds für die Opfer von Tschenobyl.)
Als die SU Ende 1991 aufgelöst wurde, da war MENATEP schon eine aufstrebende, anerkannte Privatbank, der 1995 (?) der große Wurf glückte, als Jelzin ihr einen großen Erdölkonzern überschrieb. -> Yukos
Alle russischen Oligarchen der Jelzin-Jahre machten ihre erste Million schon während der Gorbatschowschen Perestroika zwischen 1987 und 1991. Darin bestand doch ihr Sinn.
streng genommen haben Sie recht……Gorbatschow hat die Tuer geoeffnet.
https://de.rbth.com/wirtschaft/2016/11/04/russlands-wilde-wirtschaftsjahre_644427
„Ausgangspunkt dafür war das Kooperativen-Gesetz, das vom Obersten Sowjet der UdSSR am 28. Mai 1988 verabschiedet wurde und erstmals seit siebzig Jahren die Gründung von Privatunternehmen und die selbstständige Festlegung des Arbeitslohnes gestattete. “
Beispiel Tarasow er entschied sich fuer eine Heiratsagentur, musste aber schnell wieder aufgeben, das war dann doch ein wenig unmoralisch und auch ziemlich teuer, danach Reparaturen von Haushaltsgeraeten usw usf. die Million Rubel war da!
https://de.rbth.com/wirtschaft/2017/07/31/wie-russlands-millionare-das-grosse-geld-machten_812384
Jelzin kam im Juni 1991 an die Macht und dann ging es so richtig los….!
Ein korrupter Volksverräter ist es, mehr nicht.
https://sascha313.wordpress.com/2017/05/16/danke-herr-gorbatschow-das-werden-wir-ihnen-nie-vergessen
Dankbar sein? Wofür?
Nein, Herr Chefredakteur des „Readers Digest“, es gibt keinen Grund dem „Herrn Gorbatschow“ dankbar zu sein. Kein Wunder auch, wenn sein eignes Volk, das er ins Verderben gestürzt hat, ihm einen ebensolchen Prozeß an den Hals wünscht, wie damals den obersten Nazibonzen in Nürnberg. Ein russischer Statistiker hat einmal nachgerechnet, was der „Gorbi“ dem „Gröfaz“ (der sich selbst entleibte) voraus hat, und das sind in der Tat beachtliche Zahlen: (es folgt eine Grafik)
Eine Bemerkung zu Gorbatschow. Meine Meinung schwankt zwischen genialen Politiker oder einer der größten korrupten Ganoven und Politikverbrecher der letzten Jahrzehnte.
Diese Meinungsschwankung ist durch zwei Erlebnisse bestimmt.
Im Jahr 1986 wahr ich Teilnehmer eines hochkarätig besetzten wissenschaftliche Kolloquiums an der TU Dresden. Ein Thema war u. a. Gorbatschow und seine durch Perestroika und Glasnost veränderten gesellschaftlichen Prozesse. Ein Dozent von der damaligen Karl-Marx- Universität Leipzig beendete seinen Vortrag zu diesen Thema mit folgenden Worten: “Sie ( Der Westen ) bejubeln ihren eigenen Totengräber. Sie wissen es nur noch nicht, und wenn Sie es wissen werden, wird es zu spät sein. Er leitete seine These, daß das Wirken von Gorbatschow zum schnelleren Niedergang und Zerstörung der bürgerlichen Gesellschaft führt, aus der Systemtheorie ab.
Im Jahr 1997 hatte ich bei einer US-Reise eine reine zufällige Begegnung mit John Vessey, ehemaliger ranghöchster Soldat der USA.
In dem sich ergebenden Gedankenaustausch ging es u. a. um die “Deutsche Einheit“.
John Vassey konnte es nicht so recht verstehen, das wir Ostdeutsche nicht die historisch einmalige Chance genutzt haben, eine staatlichen Selbstständigkeit anzustreben. Über Gorbatchow hatte er in diesem Zusammenhang keine gute Meinung, eher eine abfällige.
“Gorbatschow hat auch den Dollar und das harte Geld geliebt und hat auch nur das gemacht, was wir Ihm vorher gesagt haben“, waren die Worte von Vassey.
Ich habe keinen Grund an den Worten von John Vassey zu zweifeln. Das erklärt natürlich auch, warum es nie eine schriftliche Aufzeichnung der Aussage zur NATO-Osterweiterung gegeben hat und auch warum der “Zwei plus Vier Vertrag“ nicht das Papier wert ist, auf dem er geschrieben steht. Als was sollte man Gorbatschow betrachten?
Natürlich gibt’s diese Aufzeichnung. Die Amerikaner haben das Stenogramm des Gesprächs von US-Außenminister Baker und Gorbatschow, das im Februar 1990 in Moskau stattfand, schon vor Ewigkeiten veröffentlicht. Was glauben Sie denn, warum alle die Bakersche Formel „not one inch“ wiederholen, obwohl sie nicht dabei waren?
https://nsarchive.gwu.edu/document/16117-document-06-record-conversation-between
https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2017-12-12/nato-expansion-what-gorbachev-heard-western-leaders-early
Und zu „schriftlich“, gemeint ist wohl vertraglich abgesichert:
Nach 12 Jahren Verhandlung lag der JCPoA endlich unterschrieben vor. Wie lange hat das gehalten?